Pharmazeutische Forschung

Pharmazeutische Forschung

Die standardisierte Herstellung von abnobaVISCUM erfolgt im Gegensatz zu anderen Mistelpräparaten mittels eines patentierten Pressverfahrens (EP 0 288 603 A1). Dieses Verfahren erzeugt u. a. den hohen Lektin- und Viskotoxin-Gehalt von ABNOBA Produkten. Bei der so durchgeführten Herstellung des Presssaftes wird das gesamte Spektrum der Pflanzeninhaltsstoffe in den Extrakt überführt. Der Pflanzenextrakt enthält dann 75% des eingesetzten Pflanzenmaterials. Die verschieden starken Konzentrationen von abnobaVISCUM werden durch Verdünnung hergestellt.

Eingesetzt wird sowohl Pflanzenmaterial aus einer Sommerernte wie auch aus einer Winterernte. Diese beiden Rohstoffe werden getrennt zu Presssaft verarbeitet und anschließend in einem ebenfalls patentgeschützten Verfahren gemischt (EP 0 310 984 B1). Untersuchungen haben ergeben, dass verschiedene pharmakologisch aktive Substanzen während der verschiedenen Jahreszeiten unterschiedlich in der Pflanze vorhanden sind. So finden sich zum Beispiel in den weißen Mistelbeeren, die nur im Winter geerntet werden, besonders viel Polysacharide.

Diese besondere Art der Extraktion von abnobaVISCUM hat Einfluss auf die Bildung von Liposomen in abnobaVISCUM. Liposomen sind zellähnliche Strukturen, in die oder an die man Wirkstoffe ein- bzw. anschließen kann. Liposomen können dabei einen gezielten Transport der Wirkstoffe zum „Bestimmungsort“, dem Tumor, ermöglichen. Die Fachsprache bezeichnet diesen Vorgang als „drug targeting“.

Wie solche Liposomen mit einer Größe von ca. 100 Nanometern aussehen, entnehmen Sie bitte unten stehendem Bild.

Ausschnitt einer elektronenmikroskopischen Aufnahme von Liposomen in abnobaVISCUM

Die in abnobaVISCUM enthaltenen Liposomen sind u.a. Gegenstand unserer aktuellen Forschung. Dabei werden die Liposomen charakterisiert und ihr Einfluss auf die Wirkung und Verträglichkeit des Arzneimittels untersucht. Außerdem werden neuartige Anwendungen für eine hohe Anreicherung und Freisetzung von Mistelinhaltsstoffen im Tumorgewebe vorbereitet. Neue Herstellungstechniken für Liposomen wurden entwickelt und internationale Patente angemeldet (PCT/EP2019/0132 und PCT/EP2019/0133). Innovative liposomale Formulierungen der Mistel werden bald präklinisch untersucht werden.
Die pharmazeutische Forschung findet dankbare Anerkennung durch öffentliche Förderung, beispielsweise:

Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)
http://www.zim-bmwi.de/

Europäische Union: Marie Curie Actions
http://ec.europa.eu/research/mariecurieactions/about-mca/actions/iapp/index_de.htm
Zusammen mit den Universitäten Utrecht (NL), Uppsala (S) und Karlsruhe (D).

Beispiele:

Marie Curie Actions in Kooperation mit den Universitäten Utrecht, Uppsala und Karlsruhe
„Novel drug deliver system produced by centrifugal technologies – composed to minimize adverse immune reactions and designed for optimized therapeutic effects.“
http://www.decentaid.eu/

Ein Ergebnis dieser Forschung ist, dass für ABNOBA-Produkte der „Wirk-Mechanismus“ bzw. die Abtötung von Krebszellen durch Lektine auch im Detail erklärt werden kann. Siehe nachstehendes Bild und die dazugehörige Erläuterung:

Wie Lektine den programmierten Zelltod bei Krebszellen bewirken, die sog. Apoptose.

Die Abbildung zeigt den Zellkern (blau) innerhalb der Krebszelle, in die die Mistel-Lektine (rot) bereits eingedrungen sind und das Zytosol erreicht haben. Durch Kontakt zu den Ribosomen und deren Inaktivierung lösen sie Apoptose, den sog. programmierten Zelltod, aus. Der Golgi-Apparat ist grün markiert. Diesen wissenschaftlichen Nachweis zum Wirkprinzip gibt es ausschließlich für ABNOBA Mistelpräparate (ein Mikrometer [μm] entspricht einem Tausendstel Millimeter).

Zur Veröffentlichung

Wie die Krebszellen „abgetötet“ werden, können Sie auch in einem Film, der aus den im Konfokal-Mikroskop erstellten Aufnahmen zusammengestellt wurde, unter folgendem Link betrachten:

Film:

Ein weiteres Ergebnis der europäischen Kooperation ist die Freisetzung von Mistellektin aus Liposomen, induziert durch lokale Hyperthermie, und ihre Zytotoxizität gegen Dickdarm-Krebszellen von Mäusen (CT26). Die Abbildung unten zeigt, wie bei 42°C Mistellektine vollständig aus Liposomen freigesetzt werden und eine Apoptose-Aktivität vergleichbar mit nicht eingekapselten Mistellektinen besitzen. Der halbmaximale Effekt (IC50) der Apoptose zeigt sich bei 0,6 μg/ml. Im Vergleich wurde die Apoptose bei 37°C untersucht, hier zeigt sich nur eine minimale Freisetzung mit einem IC50 von 25 μg/ml.