Häufig gestellte Fragen

Die Therapie kann vor Beginn der sog. Standardtherapien (Operation, Chemo- u. Strahlentherapie) beginnen und dient dann insbesondere einer besseren Verträglichkeit der Standardtherapien. Auch in den Pausen zwischen den Zyklen einer Chemotherapie kann ggf. mit einer Misteltherapie begonnen werden.

In den meisten Fällen wird Mistel nach Beendigung der Standardtherapien zur Vorbeugung vor Rückfällen (Rezidiven) und zur Verbesserung des Immunstatus und der Lebensqualität verordnet.

Eine Misteltherapie sollte immer unter ärztlicher Beratung und Kontrolle durchgeführt werden.

Bestimmte Ernährungsgewohnheiten tragen maßgeblich zur Gesundung bei.

Sie sollten dafür Sorge tragen, dass Vollkornprodukte, Obst und Gemüse auf dem täglichen Speiseplan stehen. Der übermäßige Genuss von Fleisch, Zucker und Fett sollte vermieden werden. Eine Umstellung der Essgewohnheiten von heute auf morgen darf aber nicht dazu führen, den Spaß am Essen zu verlieren!

Broschüren der Krankenkassen und der Buchhandel bieten eine reiche Auswahl von Diätempfehlungen an.

Zunächst wird Ihnen ihre Ärztin, der Arzt oder die Arzthelferin zeigen, wie mit Ampulle und Spritze umzugehen ist. Im Verlauf der Therapie werden Sie selbst oder ein Familienmitglied die Injektion vornehmen können. Bitte beachten Sie dabei folgendes:
Den Injektionen sollte zu Beginn der Therapie (ca. 8 Wochen), wenn noch stärkere Reaktionen möglich sind, eine halbstündige Ruhepause folgen. Wechseln Sie die Injektionsstellen. In der Regel wird unter die Bauchhaut und ggf. auch unter die Haut des Oberschenkels gespritzt.
Siehe hierzu auch die Anleitung zur subkutanen Injektion.

Zunächst ist die Lokalreaktion auch davon abhängig, unter welchem Winkel bzw. wie tief Sie unter die Haut gespritzt haben. Wird sehr flach gespritzt, ist dementsprechend auch eine große Lokalreaktion zu erwarten; umgekehrt ist, wenn sehr steil gespritzt wurde, eine schwächere Reaktion sichtbar. Der Durchmesser dieser Rötung sollte ca. fünf Zentimeter betragen. Die Lokalreaktion ist grundsätzlich Zeichen für eine gesunde Reaktion auf die Arznei. Deswegen hat eine zu große Lokalreaktion keine schädliche Wirkung im Sinne einer Überdosierung. Selbstverständlich ist das Brennen und Jucken an der Einstichstelle unangenehm. Erwägen Sie deshalb zusammen mit Ihrem Arzt, ob bei einer zu großen Reaktion bei der nächsten Spritze nur der halbe Ampulleninhalt zu verwenden ist oder die Dosis noch stärker reduziert werden soll.

Pflanzliche Wirkstoffe reagieren empfindlich auf häufige und zu große Temperaturschwankungen. Es empfiehlt sich daher, die Ampullen dunkel und kühl, z.B. im Kühlschrank, zu lagern. Vor der Verwendung sollten die Ampullen jedoch durch kurzes Erwärmen in der Hand auf Raumtemperatur gebracht werden. Über einzuhaltende Temperaturgrenzen und die dabei zu beachtenden Zeiträume informiert die allgemeine Information zur Kühllagerung und zum Transport von abnobaVISCUM.

Dabei ist darauf hinzuweisen, dass ein Transport in der Regel nicht als Kühltransport durchzuführen ist.

Nein, der Inhalt einer angebrochenen Ampulle kann selbst bei sorgfältigem Umgang bakteriell verunreinigt und unsteril werden. Zudem kann das Arzneimittel beim Kontakt mit Luftsauerstoff oxidieren.

Da es sich um eine langfristig wirkende Therapie handelt, ist dies nicht von großer Bedeutung. Zu bedenken ist jedoch, dass hierdurch der Reiz zur Modulation des Immunsystems geringer ausfällt.

Generell wenn der Patient hohes Fieber hat oder wenn er allergisch
auf die Spritzen reagiert. Die manchmal mit einer leichten Schwellung
einhergehende
und juckende „Lokalreaktion“ ist keine Allergie! Sollte
sich jedoch der Juckreiz an der Einstichstelle zu einem generellen Jucken
über den ganzen Körper ausweiten, könnte eine Allergie vorliegen. Diese
sehr seltene Reaktion ist nur dann als allergisch zu bezeichnen, wenn der
Juckreiz, oder das Brennen bei verringerter Dosis nicht nachlässt.

Ja, es ist vorteilhaft, während einer Chemo- bzw. Strahlentherapie zu spritzen, weil so die unerwünschten Begleiterscheinungen einer Chemo- oder Strahlentherapie deutlich gemildert werden.
Zum Beispiel tritt die chronische Müdigkeit (Fatigue) unter einer begleitenden Misteltherapie selten oder nur in abgeschwächter Form auf.

Nein, im Gegenteil: Weil eine Chemotherapie mit einer begleitenden Misteltherapie besser vertragen wird, lässt sie sich eher sogar noch intensivieren und wirkt dann noch besser. Das gilt auch für eine Strahlentherapie.
Untersuchungen ergaben keinen Anhaltspunkt für mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln. Insbesondere – dies ist nur für abnobaVISCUM nachgewiesen – wird der Abbau der Chemotherapeutika im Körper durch die Misteltherapie nicht beeinflusst.

Es gab Laborversuche, welche vermuten ließen, dass durch die Therapie mit Mistelextrakten ein Wachstum erkrankter Lymphomzellen angeregt würde. Diese Vermutung hat sich weder in weiteren Zellversuchen noch in der sog. retrospektiven (rückblickenden) Untersuchung von Krankheitsverläufen bestätigt. Ein wiederholter Laborversuch widerlegte zudem die o. g. Vermutung. Trotzdem hält sich dieses Gerücht und führt zu einer Verunsicherung von Patienten und Ärzten, die uns Anlass gibt, diese Frage hier anzusprechen.
Es sind keine Therapieverläufe bekannt, in denen die Mistel das Wachstum bösartiger Zellen angeregt hat. Vielmehr liegt eine große Anzahl gut dokumentierter Fälle vor, die positive Krankheitsverläufe belegen. Die Frage wurde darüber hinaus von unterschiedlichsten Wissenschaftlern untersucht, die ebenfalls zu dem Ergebnis kamen, dass die Vermutung nicht haltbar ist. Eine von der Firma ABNOBA im Jahre 2002 in Auftrag gegebene Recherche der Universität Tübingen bestätigte dieses Ergebnis.

Nein, weil sie oral, d.h. über den Mund eingenommen, nicht so wirken, wie es für eine onkologische Therapie notwendig ist. Viele Inhaltsstoffe werden durch die Mundschleimhäute und die Magensäure zerstört und die Misteleiweiße können über den Darm nicht in den Körper gelangen.

Deshalb werden Mistelpräparate, wie z.B. auch Insulin, unter die Haut gespritzt. So kann der Mistelextrakt in die direkte Wechselwirkung mit den Zelle des Immunsystems (z.B. dendritische Zellen) treten. Die Inhaltsstoffe Viscotoxine und Lektine – dies ist nur für abnobaVISCUM nachgewiesen – gelangen auch nach einer Spritze unter die Haut in den Blutkreislauf.

Es gibt eine Vielzahl von Mistelarten. Die für die Krebstherapie verwendete Mistel ist die weißbeerige Mistel (Viscum album L.), deren hauptsächliches Verbreitungsgebiet sich von Europa über Zentralasien bis nach Korea und Japan erstreckt. In Europa unterscheidet man innerhalb der Art Viscum album drei Unterarten, die Kiefern-, die Tannen- und die Laubholzmistel.
Vögel ernähren sich im Winter gerne von den weißen Mistelbeeren und sorgen so für die Verbreitung der Pflanze. Der Mistelkeimling klebt an der Rinde des Wirtsbaumes und keimt im Frühjahr. Zunächst sucht er Anschluss an die wasser-leitenden Gefäße des Baumes und treibt statt einer Wurzel einen sog. Senker durch die Rinde. Über etwa 4 Jahre wächst die Mistel –wie jede gewöhnliche Pflanze– entgegen der Schwerkraft, von unten nach oben, dem Licht entgegen. In diesem Stadium wird die Mistel noch nicht geerntet. Erst ab dem 5. Jahr kommt es zur Ausbildung der typischen kugelförmigen Buschform. Dies gelingt der Pflanze durch pendelnde Wachstumsbewegungen, die sie jährlich im Frühsommer ausführt. Hier sehen einige Hersteller den geeigneten Zeitpunkt für die Sommer-ernte. Die Mistel richtet also ihre Triebe nicht nur in eine Richtung, sondern wächst aktiv in alle Richtungen. Im Winter fallen die immergrünen Misteln als kugel-förmiger Busch in den kahlen Bäumen besonders auf. Wenn andere Pflanzen ruhen, ruht die Mistel nicht. Es gibt bei ihr keine Keim- und Samenruhe. In dem Nährgewebe der Mistelbeere, die erst im Winter ausreift, befindet sich ein grüner, bereits keimender Embryo mit Keimblättern und Wurzelpol, der auf das die Mistelbeere durchscheinende Licht angewiesen ist. Die Reifeteilung der Blütenorgane ist bereits im Oktober abgeschlossen. Bei den meisten Pflanzen folgt rasch auf diese Reifeteilung die Blüte. Die Mistel lässt sich damit lange Zeit und blüht erst im Januar/Februar. Anfang Januar findet bei einigen Herstellern die Winterernte statt, denn zu diesem Zeitpunkt sind die Mistelbeeren reif und die männlichen und die weiblichen Blüten noch nicht geöffnet.
So fällt die Mistel im Vergleich zu anderen Pflanzen durch eine Reihe von Merkmalen auf, die sich sowohl durch zeitverschobene als auch durch räumlich unabhängige, entwicklungsbiologische Vorgänge beschreiben lassen. Diese Besonderheiten der Mistel machen sich ebenfalls in ihrem Substanzspektrum bemerkbar, das jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen ist. Daher ist es naheliegend, dass ein einziger Erntezeitpunkt dem Arzneimittel, welches die ganze Pflanze berücksichtigt, nicht gerecht wird, sondern zwei Erntezeitpunkte zur Herstellung von Arzneimitteln erforderlich sind. Deshalb wird im Sommer und im Winter zu vorher festgelegten, durch entwicklungsbiologische Merkmale erkennbaren Erntezeitpunkten geerntet. Die zur Herstellung der von der Firma Abnoba verwendeten Misteln stammen nicht aus Kulturen, sondern werden von natürlich wachsenden Beständen geerntet. Dabei wird zu jedem Erntezeitpunkt sowohl die Pflanze, als auch der Standort von erfahrenen Biologen untersucht, beurteilt und dokumentiert. Noch am Ernteort, innerhalb der ersten 4 Stunden nach der Ernte, wird das Erntegut verarbeitet. Bereits bei diesen ersten Herstellungsschritten wird darauf geachtet, dass die Mistel unter Ausschluss von Luftsauerstoff verarbeitet wird. Auch hier schon wird verhindert, dass später pflanzliche oder bakterielle Abbauprodukte im Präparat enthalten sind. Dabei werden Blätter, Triebe und Beeren der Mistel entsprechend der vorgegebenen Rezeptur gewogen, portioniert und in Transportbehältern, welche jede oxidative Veränderung des Erntematerials ausschließen, bis zum Beginn der Arzneimittelproduktion aufbewahrt. Vor der Verwendung in der Produktion wird das Erntematerial auf Verunreinigungen durch Pestizide und Schwermetalle oder den Befall mit Mikroorganismen gepüft.

Gesetzliche und private Krankenkassen sowie Ersatzkassen und die Beihilfestellen erstatten eine Misteltherapie dann, wenn eine sogenannte palliative Therapie durchgeführt wird oder die Erkrankung nach einer Standardtherapie fortschreitet.
Weil sich jedoch die Rechtslage zu dieser Frage häufig ändert, finden Sie aktuelle Informationen hierzu unter Erstattung, welche wir gerne auch telefonisch (07233/7043-200) mit Ihnen besprechen.

Im Internet und in Selbsthilfegruppen werden auch andere als die subcutane Injektion von Viscum album erwähnt und diskutiert. Dies sind insbesondere die folgenden Therapieformen: die intravenöse (in die Blutbahn), die intratumorale (in den Tumor oder eine Metastase), die intrapleurale (in den Spalt des Rippen-Brust-Fells) und die intravesikale (in die Harnblase) Therapie.
Die genannten Therapieformen befinden sich zum überwiegenden Teil noch in der wissenschaftlichen Entwicklung bzw. Erprobung und sind daher immer nur von einem Arzt im Zusammenhang mit einer klinischen Betreuung durchzuführen

Mistelpräparate sollen nur unvermischt gespritzt werden.

Bei Mistelpräparten der anthroposophischen Therapierichtung ist eine leichte Temperaturerhöhung nach der Injektion zum Beginn der Therapie erwünscht. Diese Mistelpräparate sollten daher nicht zusammen mit fiebersenkenden Arzneien genommen werden. Die Einnahme von Thymuspräparaten während einer Misteltherapie sollte unbedingt mit einem Arzt besprochen werden.
Unverträglichkeiten oder Wechselwirkungen mit anderen als den vorgenannten Medikamenten sind nicht bekannt.

Eine Misteltherapie wird sich abhängig vom Rezidivrisiko des jeweiligen Tumors und/ oder abhängig vom gewünschten Anreiz zu einer Immunmodulation über einen Zeitraum von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren erstrecken. Dabei wird zu Beginn der Therapie häufiger gespritzt, danach oft nur noch einmal oder zweimal in der Woche und es können Therapiepausen eingelegt werden.
Nach einer Pause von länger als vier Wochen muss die Therapie wieder mit einer niedrigen Dosierung (wie zu Beginn der Therapie) und auf jeden Fall unter ärztlicher Begleitung begonnen werden.

Mistelextrakte werden seit über 90 Jahren vorwiegend in der Krebstherapie eingesetzt. Sie gehören heute zu den meist verordneten Arzneimitteln in der Krebsmedizin in Deutschland und sind damit zu einer pflanzlichen Standardtherapie in der integrativen Onkologie geworden.
Für kein anders pflanzliches Arzneimittel liegt eine so große Anzahl präklinischer und klinischer Studien vor. Bis heute wurden über 90 Studien1) mit Kontrollgruppen zur Misteltherapie durchgeführt und veröffentlicht.

1) Der aktuelle Stand zu Klinischen Studien wird in übersichtlicher Weise auf der zertifizierten Website www.mistel-therapie.de dargestellt.